Die Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde (ITF) war die längste Industriebahn im nördlichsten Berliner Bezirk. Eine Besonderheit waren die beiden kleinen Güterbahnhöfe Berlin-Wittenau und Berlin-Lübars. An der Strecke lagen auch Industriebetriebe mit eigenen Nebenanschlussgleisen, die weit über Berlins Grenzen hinaus bekannt waren. Dazu zählten u.a.:

"Alfred Teves Maschinen- und Armaturen-Fabrik G.m.b.H Berlin-Wittenau"

"Maschinenfabrik Max Hensel"

"Kohlengroßhandlung Podzuweit"

"Fahrzeugfabrik F.G. Dittmann"

"Kran- und Aufzugsfirma Piechatzek"

"Metallbearbeitungsfirma Rieth & Sohn"

"Hauptlager der BVG für Straßenbahnen, vormals Maschinenfabrik Cyclop"

"Fernheizwerk Märkisches Viertel GmbH"

"Edeka Hauptlager"


Es gibt auch heute noch einige Hinweise der ehemaligen Industriebahnstrecke.

Ehemaliger Tegeler Hafen - Beginn der Strecke am Kilometer 0,0

17.03.2014 - Vom ehemaligen Lokschuppen ist nur noch ein Schutthaufen übrig.

Hier gab es bis März 2014 noch einen Hinweis auf den ehemaligen Bahnverkehr. Früher standen hier nämlich zwei Lokschuppen. Im Jahr 1980 wurde der erste Lokschuppen entfernt. Anfang März 2014 wurde der zweite abgerissen. Er wurde 1906/1907 gebaut.

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Bahnhof Berlin-Tegel - Ortsverladestelle

Drei Gleise enden im Nichts. Sie gehörten zur Ortsverladestelle in Berlin-Tegel kurz hinter dem Bahnübergang an der Gorkistraße in Richtung Waidmannsluster Damm. Die Verladestelle wiederum diente als Ersatz für den Tegeler Hafen, der ab 1980 komplett umgebaut wurde. Heutzutage stehen auf dem ehemaligen Umschlagplatz zwei Einkaufsmärkte und eine Auto-Werkstatt.

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Bahnhof Berlin-Tegel - ITF-Anschlussweiche zur Verbindungskurve


Gegenüber der ehemaligen Ortsverladestelle lag und liegt immer noch die Anschlussweiche, die das Gleis der ITF freigab, welches ab 1979 in einer Verbindungskurve über Teile des Friedhofs geführt wurde. Diese Weiche war am 21.08.2012 die Ursache einer Entgleisung einer Berliner S-Bahn mit mehreren verletzten Personen. Um Teile des verunfallten Zuges wieder auf die Gleise zu heben, wurde ein Notfallzug der Detschen Bahn AG aus Leipzig angefordert. Dieser hob zwei S-Bahnwagen mit einem 120-Tonnen-Kran wieder auf die Gleise. Am 22.08.2012 stand der Notfallzug mit einer Ludmilla (232 469-7) nach Erledigung der Aufgabe abfahrbereit im S-Bahnhof Berlin-Tegel.

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Brückenbauwerk Kremmener Bahn - ITF

Bild aus den 1970er Jahren: Die Strecke der ITF führt unter der Kremmener Bahn in Richtung Tegeler Mühle.

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Am ehemaligen Bahnübergang "Eichhorster Weg" sind die Gleise noch vorhanden. Davor und dahinter wurden die Schienen bereits im Jahr 2004 demontiert.

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Der ehemalige Güterbahnhof im Ortsteil Lübars ist noch fast im Original seit seiner Planung und Entstehung ab März 1907 vorhanden. Im Vordergrund ist ein Rest des Stammgleises der ITF mit einem "Stadtbahner" zu sehen. Der grüne Personenzugwagen steht auf dem alten Ladegleis des Bahnhofs.

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Februar 2013 - Der ehemalige Bahnübergang an der Quickborner Straße in Blickrichtung Berlin-Tegel. Hier sind die Gleise noch vorhanden.

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Februar 2013 - Der ehemalige Bahnübergang an der Quickborner Straße in Blickrichtung Pankow. Kurz hinter dem Bahnübergang sind die Gleise entfernt. Der inzwischen frei gewordene Platz dient einem Restaurantbetriebs als Gartenanlage. Ein Gleisbetrieb erscheint hier nie wieder möglich.

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